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Andreas Herz

21. November 2017

Keine Angst vor Veränderung

„Das Leben ist Veränderung.“ – „Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung.“ Geflügelte Worte, die häufig gesprochen werden, als gelte es, eine Bedrohung zu bannen. Ja, Veränderung bedeutet Herausforderung, löst bei vielen auch Vorbehalte, womöglich sogar Ängste aus. Bereits im 19. Jahrhundert erzeugte die Beschleunigung der Lebensverhältnisse bei vielen Menschen Schockwellen. Mittlerweile hat sich die Geschwindigkeit, mit der sich unsere privaten und beruflichen Lebenswelten verändern, sogar noch potenziert. Veränderung „lauert“ überall, durchdringt unser ganzes Leben. Was an einem Tag noch festgefügt scheint, kann am nächsten Tag schon nichts mehr gelten. Sind wir dem enormen Lebenstempo physisch und psychisch gewachsen?

Die Antwort, wissen Expertinnen und Experten, fällt ambivalent aus. Ja, einerseits haben wir uns an dieses Tempo gewöhnt, finden es womöglich sogar faszinierend, lassen uns begeistert mitreißen oder werden selbst zu Triebkräften des immer rascheren Wandels. Auf der anderen Seite fordern die enormen Fliehkräfte, denen wir dabei ausgesetzt sind, ihren Tribut: Überforderung, Stress, Ängste, Depressionen bis hin zum Burn-out. Die Zahlen sind besorgniserregend. Viele Betroffene erkranken in der Folge auch körperlich. Die Fragilität zwischenmenschlicher und familiärer Beziehungen, berufliche Unsicherheit und Existenzängste, der ständige Veränderungsdruck – sie machen vielen mehr zu schaffen, als sie vielleicht zugeben wollen. Doch auch Veränderungen, die wir von uns aus anstreben, womöglich sogar herbeisehnen, stellen uns häufig vor harte Prüfungen – zu groß die Widerstände, die sich in uns selbst dagegen regen. Es sind genau diese scheinbar übermächtigen Beharrungskräfte in uns, die uns den Wandel rund um uns noch bedrohlicher erscheinen lassen.

„Das Leben gehört dem Lebendigen an und wer lebt, muss auf Wechsel gefasst sein“, schrieb schon Goethe. Und ein chinesisches Sprichwort besagt: „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“

Andreas Herz lebt seit seiner Krebserkrankung nach dem chinesischen Sprichwort »War der Tag nicht Dein Freund, dann war er Dein Lehrer« und begegnet Veränderungen in dieser Haltung.

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