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11. August 2016

Warum wir auf Quickies stehen

Warum wir auf Quickies stehen

Kennen Sie das? Da ist schon wieder dieser Newsletter in Ihrem Postfach gelandet. Einer,  der Sie überhaupt nicht interessiert und den Sie nie bewusst bestellt haben. Was also tun Sie? Vermutlich werden Sie die Email sofort löschen, also in Ihren digitalen Papierkorb befördern. Damit ist das Problem aber nur scheinbar gelöst, nämlich nur für vielleicht diese Woche. Eventuell bereits nächsten Montag oder Dienstag werden Sie die nächste Ausgabe des Newsletters in Ihrem Posteingang finden. Und dann? Werden Sie ihn wieder löschen!

Warum Sie das tun? Nun, offenbar sind wir darauf geeicht, Quick Wins den Long Wins vorzuziehen. Wir scheuen den Zeitaufwand, der mit dem finalen Austragen der Mail-Adresse aus dem Verteiler des Absenders verbunden ist – und nehmen stattdessen in Kauf, uns immer wieder über den Newsletter zu ärgern. Und jede Woche klicken zu müssen. Der schnelle Gewinn ist die Zeitersparnis des Löschens gegenüber der endgültigen Abmeldung. Für Letztere müsste man einmalig mehr Zeit investieren, hätte aber dann den größeren Erfolg – nämlich niemals mehr diesen Newsletter zu bekommen.

Schnell noch eine Schokolade

Ein Riegel Kinderschokolade wiegt exakt 12,5 Gramm und ist in der Regel in 5 Sekunden gegessen. Die Kürze des Vergnügens steht in keinem vernünftigen Verhältnis zur Länge der Zeit, die der Riegel mitsamt all seinen Freunden auf den Hüften liegen bleibt! Diese lächerlich flüchtigen 12,5 Gramm Kinderschokolade haben nämlich stolze 70 Kalorien intus. Also gefühlte 69 Kalorien mehr als Brokkoli. Einen Riegel zu Essen und nahezu vollständig in Bauchspeck umzuwandeln kostet 5 Sekunden. Aber die entsprechende Menge Bauchspeck abzutrainieren, würde beispielsweise 14 Minuten schwerste Hausarbeit kosten. Das ist 168 Mal länger!

Überall Quickies

So sind Quick Winner. Wir setzen unseren Fokus auf kurzfristige Erfolge statt auf langfristige Ergebnisse und wundern uns, dass wir kurzfristig scheinbar erreichen was wir wollen, aber langfristig nicht dahin kommen wofür wir wirklich angetreten sind. So ist das mit allem, wir wählen unseren Beruf oft zu schnell und wenig nachhaltig, Unternehmensberater sorgen für schnelle Kosteneinsparungen, statt für nachhaltige Strategien. Ja, es gibt überall Quickies

Fokus auf schnellen Erfolg

Der Fokus auf irgendeinen Erfolg ist oft größer als der Fokus auf den richtigen Erfolg. Die Rechnung wird später bezahlt. Hoffentlich so spät, dass es andere trifft, die die Rechnung begleichen müssen. Diese Strategie beschreibt die Politik in einer Parteiendemokratie. Eine Legislaturperiode von vier oder fünf Jahren hat ja zumindest den Vorteil, dass die Quick Wins so ausgesucht werden, dass die schlimmen Folgen der getroffenen Regierungsentscheidungen oder -unterlassungen erst vier oder fünf Jahre später über die Nachfolger hereinbrechen. Das erfordert einiges Geschick, weshalb nach etlichen innerparteilichen Wahlschlachten nur die besten Quick-Winner in hohe politische Ämter gewählt werden können.

In der Wirtschaft ist es nicht anders: Börsennotierte Unternehmen müssen quartalsweise berichten – was in der langlebigen Wirtschaft etwa so ist, als gäbe es in der Schule jede Woche Zeugnisse. Sie sind dazu verdammt, permanent gute Nachrichten zu produzieren, sonst stürzt der Aktienkurs ab und ein gesundes Unternehmen kann so irrtümlicherweise zum Übernahmekandidaten für ein anderes Unternehmen werden, das die Wirtschaftspresse geschickter mit positiven Zahlen zu versorgen vermag.

Viele Unternehmen, die lieber nachhaltig, substantiell und gesund wirtschaften wollen, meiden darum das grelle Schaufensterlicht des Börsentrubels. Die typisch deutschen mittelständischen Familienunternehmen jedenfalls können Sie nicht so leicht herauf- oder herunterjubeln um kurzfristige Erfolgsmeldungen auf schwierigen Märkten zu vermelden.

Opportunitätskosten

Wer auf Quick Wins setzt, glaubt, den Erfolg zu verfolgen, aber in Wahrheit rennt er vor Qualität, Substanz und Stabilität weg. Egal ob wir zu Long Win oder zu Quick Win neigen, wir haben immer die Wahl. Nur: Wenn wir sinnvoll kalkulieren wollen, dann dürfen wir die langfristigen Kosten bei unserer Kalkulation nicht außer Acht lassen. Damit meine ich die Kosten, die eintreten, weil wir Dinge machen oder eben so machen und die Kosten, die eintreten würden, wenn wir es nicht machen oder eben nicht so machen würden, die Opportunitätskosten.

Weitere Informationen über Quickies und zu Hermann Scherer erhalten Sie hier: https://www.speakers-excellence.de/redner/hermann-scherer-business-coach.html

 

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