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Andreas Herz

7. September 2018

Unmögliches möglich machen

WISSENSFORUM: Erfolgs- und Motivationstrainer Andreas Herz über das „geistige Immunsystem“ 

Neues Unternehmen, neuer Firmensitz, neues Eigenheim und 3 kleine Kinder: Mit 38 Jahren wollte der Steirer Andreas Herz so richtig durchstarten im Leben. Doch genau dann schlug das Schicksal mit voller Härte zu: Diagnose Krebs. Am kommenden 14. September ist Andreas Herz beim Wissensforum in Bozen zu Gast. Sein Thema: Resilienz 4.0 – Widerstandskraft in der  Digitalen Welt.

Maria Cristina De Paoli: Herr Herz, Sie werden in Bozen über Resilienz als Treibstoff erfolgreicher Menschen sprechen.Was bedeutet Resilienz überhaupt? 

Andreas Herz: Der Begriff Resilienz kommt ursprünglich aus der Wissenschaft. Resilienz ist zum Beispiel die Fähigkeit eines Materials, nach einer Verformung wieder in den Ausgangszustand zurückzukehren. In der Psychologie steht dasWort hingegen für psychischeWiderstandskraft, für eine Art geistiges Immunsystem, das uns schützt und stärkt.

Maria Cristina De Paoli: 2005 erhielten Sie die Diagnose: Krebs im fortgeschrittenen Stadium.Was war Ihre erste Reaktion? 

Herz: Mein erster Gedanke war: Sterbe ich jetzt? Am Anfang hat mir die Diagnose den Boden komplett unter den Füßen weggezogen. Ich fühlte mich wie in Watte eingepackt. Es hat Tage gegeben, an denen ich nicht mehr lebenwollte, weil die Schmerzen schon so intensiv und die Chemos so belastend waren. Doch viel wichtiger war es, dass ich an diesen Tiefen nicht hängen  geblieben bin und dass ich entschieden habe, die Krankheit als Herausforderung zu sehen und  sie auch als solche anzugehen.

Maria Cristina De Paoli: Wann haben Sie verstanden, dass Sie neben der Schulmedizin auch selbst einen  Part an Ihrer Heilung beitragen mussten?

Herz: Ich habe relativ schnell gewusst, dass ich parallel zu den Operationen, der Chemo und Strahlentherapie meine Krankheit undmein Leben auch selbst in die Hand nehmen musste. Da gab es eine innere Stimme, die mich zum Aufstehen, zur Bewegung und zur Reaktion zwang. Außerdem wollte ich einen Weg finden, um selbst in schlechten Tagen auf die Kraft der guten Momente  zurückgreifen zu können. Ich habe mir im Haus einen Rückzugsraum eingerichtet. Ich habe begonnen zu meditieren. Ich habe den Buddhismus für mich entdeckt. Die behandelnden Ärzte haben mich dabei immer unterstützt.

Maria Cristina De Paoli: In den 10 Jahren Ihrer Krankheit haben Sie erfahren, was es bedeutet, immer wieder hinzufallen und wieder aufzustehen. Kann man eine solche Stärke auch ohne einen harten Schicksalsschlag entwickeln?

Herz: Selbstverständlich kann man Stärke auch ohne Schicksalsschlag entwickeln, das ist sogar die bessere Variante. Denn man sollte nicht warten, bis uns irgendein Ereignis wach rüttelt und um Handeln zwingt. Es ist viel sinnvoller, an den täglichen Dingen im Leben zu wachsen.  

Maria Cristina De Paoli: Sie haben zunächst für sich selbst und jetzt für Ihre Kunden ein Trainingskonzept entwickelt, um im Leben das zu ertragen, was notwendig ist, wie Sie es formulieren.Worauf basiert 
Ihre Strategie?

Herz: Mein Lieblingsspruch lautet: War dir der Tag kein Freund, dann war er dir Lehrer. Wir sollten lernen, selbst negative Ereignisse bewusst wahrzunehmen und darüber zu reflektieren, mit welcher inneren Haltung wir diese Herausforderung am besten meistern können. Und gerade darauf konzentriert sich mein Trainingskonzept. Hier werden die kleinen Dinge im Alltag herangezogen. Daran, und nicht an großen, oft unrealistischen Vorsätzen können wir uns am besten weiterentwickeln. Ich habe das selbst so erlebt.

Maria Cristina De Paoli: Gibt es Tages- und Lebenssituationen, an denen man Gelassenheit besonders gut üben kann? 

Herz: Dazu gibt es sogar ganz klassische Situationen wie etwa ein Kilometer langer Stau auf der Autobahn, die Schlange am Bankschalter, das Warten an der Kasse im Supermarkt. In solchen Fällen kann man sich über den Zeitverlust und die Langeweile ärgern, oder man kann sie nützen, um bewusst den inneren Geist so zu trainieren, dass er gelassen bleibt – und zwar  unabhängig von den äußeren Einflüssen.

Maria Cristina De Paoli: Kann, Ihrer Erfahrung nach, wirklich jeder ein glückliches Leben führen?

Herz: Selbstverständlich müssen die Grundbedürfnisse gestillt sein und diese sind je nach Herkunftsland verschieden. Aber wenn der Rahmen passt, dann hat jeder Mensch die Chance, ein glückliches Leben zu führen. Es braucht nur die mentale Haltung dazu. Leider fokussieren wir uns viel zu oft auf das, was wir nicht besitzen, als auf das, was wir haben. Für einen Krebspatienten ist es oft schon ein kleines Wunder, einen Kaffee trinken zu können. Darauf kommt es an. (mc)

©Alle Rechte vorbehalten

Andreas Herz

Mit 38 gründete der Erfolgsautor, Managementtrainer und Coach Andreas Herz  (Jahrgang 1967) die Herz GmbH. 2 Monate später wurde bei ihm Krebs im fortgeschrittenen Stadium  Diagnostiziert. 10 Jahre lang kämpfte er sich zurück ins Leben und absolvierte ein Studium am Institut des Dalai Lama. Dabei wurde Herz  in die Kräfte des eigenen Geistes eingewiesen.  Anschließend beschritt er den Jakobsweg, um sich auf eine Reise zu sich selbst zumachen. Der ORF hat ihn als einen Menschen bezeichnet, der über unglaubliche mentale  Kräfte verfügt. Als  Speaker, Managementtrainer und Coach hat Andreas Herz ein Konzept zur Bewältigung der täglichen Herausforderungen entwickelt. Er gilt als einer  der führenden Experten im Aufbau und in der Entwicklung von Resilienz. ©

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