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8. November 2016

Arbeit macht glücklicher als Freizeit

Wir neigen dazu, das Leben in zwei Bereiche einzuteilen:  die Arbeit und das Privatleben. Der Begriff „Work-Life-Balance“ suggeriert die Gefährlichkeit der Arbeit und mahnt zum Ausgleich. Wer viel arbeitet, so lautet die gängige Überzeugung, verpasst dabei das Leben. Das Gegenteil ist der Fall.

Arbeit besitzt ein gewaltiges Glückspotenzial. Es erschließt sich allerdings nicht immer ohne weiteres. Wer es für sich nutzen will, braucht dazu einerseits die Bereitschaft, aktiv etwas für sein Glück zu tun und andererseits ein spezifisches Geschick. Dies widerspricht der gängigen Überzeugung, dass man seinen Traumjob und ganz bestimmte Arbeitsbedingungen bräuchte, um glücklich arbeiten zu können. Tatsächlich kann uns fast jeder Job glücklich machen, wenn wir uns darauf verstehen, das vorhandene Glückspotenzial geschickt zu nutzen.

Es sind vor allem folgende Faktoren, die der Arbeit eine solch große Überlegenheit gegenüber der Freizeit verleihen:

  1. Die Arbeit bietet uns weit mehr Möglichkeiten zum Erleben von Flow als die Freizeit. Denn Konzentration ist die Voraussetzung für Flow. Nirgends konzentrieren wir uns häufiger und stärker als bei der Arbeit. Flow verbindet intensives Glücksempfinden mit größter Leistungsfähigkeit und passt deswegen hervorragend in das Arbeitsleben.
  2. Wer arbeitet, erbringt eine Leistung und Leistung macht stolz. Wer viel leistet, stärkt damit seine Selbstachtung und sein Selbstvertrauen. Zugleich darf er darauf hoffen, von anderen für seine Leistung respektiert zu werden. All das nährt die Seele und stärkt die Persönlichkeit.
  3. Arbeit macht es uns darüber hinaus sehr leicht, Engagement zu zeigen. Wir können jeden Tag ganz selbstverständlich einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten, können einen Unterschied machen für diese Welt. So gewinnt die eigene Existenz Bedeutung, das eigene Handeln erfährt Sinn – eine unabdingbare Voraussetzung, um das Leben als erfüllt wahrzunehmen.
  4. Die heutige Arbeitswelt weist ein hohes Maß an Komplexität auf. Das wird zwar häufig als anstrengend erlebt, ist letzten Endes aber von Vorteil. Denn das menschliche Gehirn verträgt nur ein begrenztes Maß an Routine. Je weniger Routine, desto mehr Lebendigkeit. Jede Abweichung von der Routine macht wach und fordert zum bewussten Reagieren auf. So können wir uns intensiver erleben.
  5. Die komplexe Arbeitswelt stellt uns immer wieder unerwartet vor neue Herausforderungen. Die damit verbundenen Anstrengungen tun uns gut. Wir sind nicht geschaffen für den Liegestuhl, sondern für Aktivität und Handeln. „Der Mensch beschäftigt sich damit, sein Glück zu finden; aber sein Glück liegt darin, dass er beschäftigt ist.“, beobachtete der Philosoph Alain. Die Forschung gibt ihm recht: Die Natur belohnt geistige Anstrengungen mit der Ausschüttung von Glückshormonen.
  6. All diese Faktoren bewirken, dass wir uns im Rahmen unserer Tätigkeiten am Arbeitsplatz weiterentwickeln und wachsen. Dies ist für jeden Menschen eine beglückende Erfahrung. Wir machen am laufenden Band interessante Beobachtungen, wir können uns auf vielerlei Weise erproben, lernen ständig dazu, wir können uns im Handeln bestätigen, zahlreiche existentielle Bedürfnisse befriedigen – und werden für all das auch noch bezahlt.

Die Freizeit ist nicht imstande, uns all diese Möglichkeiten gleichbleibend und systematisch zur Verfügung zu stellen. Sie liefert uns vielmehr eine notwendige Ergänzung, kann aber das Glückspotenzial der Arbeit nicht ersetzen. Nicht zufällig liegt in der Arbeitslosigkeit eine der größten Gefahren für unsere psychische Gesundheit.

Weitere Informationen zu Marion Lemper-Pychlau finden Sie hier: http://www.trainers-excellence.de/redner/marion-lemper-pychlau.html

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